Förderungen

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Innovationsprojekte im Rahmen der EIP

Zuwendung zur Förderung der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“

Fördermaßnahme: Züchtung von neuen, dem Klimawandel angepassten Majoransorten

Bewilligungszeitraum:  15.04.2020 bis 30.06.2023

Gesamtzuwendung: 282.000 €

Gefördert wird die Tätigkeit der Operationellen Gruppe Majoranzüchtung

Ziel des Projektes ist die Züchtung einer Majoransorte, welche besser an den Klimawandel angepasst ist und um 30-50% höhere Leistungsmerkmale (Ertrag, Ölgehalt, agrotechnische Eignung) als das derzeitige Standardmaterial aufweist. Um den Erfolg sicherzustellen, ist ein zweigleisiger Projektverlauf geplant. Der erste Bereich beschäftigt sich mit Linienselektionen und der zweite Bereich mit dem Aufbau eines Hybridsystems insbesondere mit der allgemeinen und speziellen Kombinationseignungsprüfung, sowie der Vermehrung der für das Hybridsystem notwendigen Linien. Das neue Material soll sowohl im konventionellen als auch im biologischen Anbau in Sachsen-Anhalt zum Einsatz kommen. Durch ein erfolgreiches Projekt werden regionale Kreisläufe zwischen Landwirtschaft, Nahrungsmittelerzeugung und Forstwirtschaft sowie Forschung und Innovation gestärkt. Außerdem trägt es zur Stabilisierung und Erweiterung des Kräuteranbaus bei, welcher eine wichtige Biodiversitätskomponente der Landwirtschaft darstellt. Da Majoran einen sehr hohen Fruchtfolgewert und einen sehr hohen Wert als nektar- und pollenspendende Pflanze hat, unterstützt er auch in diesem Sinne die Biodiversität. Durch seine hohe Hitzetoleranz und seinem im Vergleich zu anderen Kulturen geringeren Wasserbedarf, ist er auch für die Eindämmung der Folgen des Klimawandels und seine Auswirkungen geeignet.  Durch verbesserte agronomische Eignungen wird das Risiko der Produktion deutlich gesenkt und damit für die Betriebe interessanter. Eine Sorte mit höherem Ertrag und höherem ätherischen Ölgehalt senkt das Risiko in der Verarbeitung und macht die Ware für den Endkunden (Fleischerei und Lebensmittelherstellern) attraktiver. Es führt zu einem Alleinstellungsmerkmal des Endproduktes. Ein qualitativ besseres Majoransaatgut würde der regionalen Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt helfen, ihre Marktposition in der Majoranproduktion in Europa zu stärken und auszubauen. Es wäre der gesamten Wertschöpfungskette von der Saatgutproduktion bis zum Majoranendprodukt geholfen. Die Rentabilität der Produktion würde verbessert und ein besseres Umweltmanagement (Boden und Wassermanagement) und eine bessere Umweltleistung erreicht.


Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Innovationsprojekte im Rahmen der EIP

Zuwendung zur Förderung der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“

Fördermaßnahme: Identifizierung der geographischen Herkunftsmerkmale als Authentizitätsnachweis von Majoran (Origanum majorana)

Bewilligungszeitraum: 15.04.2020 bis 30.06.2023

Gesamtzuwendung: 197.000 €

Gefördert wird die Tätigkeit der Operationellen Gruppe Majoranidentifizierung

Der in Sachsen-Anhalt angebaute und verarbeitete Majoran (Origanum majorana) wird traditionell als „Thüringer Majoran“ vermarktet und ist vor allem bei der Herstellung von regionalen Spezialitäten die entscheidende Würzkomponente. „Thüringer Majoran“ hat sich als feststehender Qualitätsbegriff und Marke im Gewürz/ Kräuterhandel etabliert und ist in besonderer Weise schutzbedürftig, da die Erzeugerkosten und damit der Marktpreis weit über dem des Hauptwettbewerberproduktes aus Ägypten liegt. Zumischungen von günstiger ägyptischer Ware – egal auf welcher Stufe der Supply-Chain führt zu einer unlauteren, verbotenen Wettbewerbsverzerrung. Diese Mischungen werden bisher nur dadurch am Markt erkannt, dass mehr Ware im Handel verkauft wird als in Deutschland produziert ist. Hierdurch entsteht den Anbauern in Sachsen- Anhalt ein direkter wirtschaftlicher Schaden, der sich jährliche auf 1,2 Mio. beläuft. Bisher lässt sich eine Verfälschung nicht nachweisen. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts soll der für Thüringer Majoran typische chemische „Fingerabdruck“ als Ergebnis der Messung typischer Inhaltsstoffe charakterisiert werden. Die voraussichtlich zum Einsatz kommenden analytischen Verfahren sind GC-MS (Aromen), GC-IRMS / EA-IRMS (Isotopenverhältnis), ICP-OES (Metalle, Mineralstoffe), und ¹H-NMR Messungen (Identität). Die Ergebnisse der geplanten Versuche werden einen Hinweis darauf geben, welche der analytischen Parameter für die sichere Charakterisierung der Herkunft geeignet sind und welche Methode die Anforderungen für eine spätere Routineprüfung hinsichtlich Genauigkeit, Geschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit erfüllen. Das Ziel ist Mischungen bis zu einem Beimischungsgrad von 10 % gerichtsfest zu identifizieren. Die zu entwickelnde Methode soll als Grundlage für Authentizitätstests für die am Handel beteiligten Parteien im Rahmen der Selbstkontrolle, der Kontrolle durch ein privates Auftragslabor oder auch durch die staatliche Lebensmittelüberwachung dienen. Bei erfolgreicher Umsetzung des Projektes wird in beispielhafter Weise Wissenschaft mit Umsetzung in der Praxis verknüpft. Dies trägt zu einer nachhaltigen regionalen Produktion eines Qualitätsproduktes bei und erhöht die Wertschöpfung mit alle an der Lieferkette beteiligten Partner. 


Bisherige Veröffentlichungen der oben beschriebenen, vom ELER geförderten Projekte.

Veröffentlichung des Projekts „Majoranzüchtung“ als Poster zur 9. Tagung für Arznei- und Gewürzpflanzenforschung in Freising (11.09.2023-14.09.2023).